Agiles Arbeiten. Sein oder nicht sein?
Im Rahmen der digitalen Transformation kommt man nicht umher ohne den Ausdruck “agiles Arbeiten” schon mal gehört zu haben. Viele Manager und Mitarbeiter, die damit in Berührung kamen hassen oder lieben es! Doch was ist es wirklich? Was verbirgt sich hinter dem Buzzword “Agilität”?
Aus der Sicht der Unternehmensberater, Scrum Master und Coaches, die wir sind, ist Agilität eine unabdingliche Anforderung für die kreative Entwicklung in den Unternehmen.
Was ist agiles Arbeiten?
Agiles Arbeiten basiert auf bestimmten Werten und Prinzipien. Es handelt sich hier um ein Stichwort, welches vor allem ein gewisses Mindset aus Eigenverantwortlichkeit, Selbstorganisation und Flexibilität in sich trägt.
Freiheit fördert die Kreativität! – Soichiro Honda
Wenn man genauer hinschaut ist agiles Arbeiten die erste Art & Weise Projekte und Organisationen zu managen, die den Menschen im Fokus hat. D.h. alle agilen Techniken und Methoden drehen sich in erster Linie um den Menschen und gehen von Individuen und nicht von einer Sache aus. Ganz nach dem Motto: Der Mensch ist der Schöpfer aller Dinge. Alle vorherigen Projektmanagement Methoden sind rund um die Sache bzw. das Vorhaben an sich konstruiert. Das ist Fluch und Segen der Agilität. Einerseits braucht es eine gewisse menschliche Reife in der Organisation, um agile Techniken zu etablieren, andererseits kommt man nicht weiter, wenn man es nicht einfach ausprobiert, sprich, es nicht in seine Erfahrung bringt.

Doch was bedeutet es den Menschen im Fokus zu haben, bei Projekten, bei denen es vor allem um Deadlines, Budgets und Messbarkeit geht?
Der Leitgedanke der agilen Arbeitsmethoden basiert auf dem Konzept hoher Flexibilität sowie der Anpassung. Es wird iterativ, also Schritt für Schritt, vorgegangen. Das gibt den Mitarbeitern, etc. einen Reflexionsraum, indem sie ihr Tun aufgrund ihrer Erfahrung regelmäßig hinterfragen, bewerten und dabei den Spross vom Weizen trennen. Man liefert also kleine Teile aus und schaut dabei regelmäßig auf die Zusammenarbeit, den Prozess und das Produkt zurück, um es ständig zu optimieren. Allein diese Komponente des agiles Arbeitens bringt mehr Qualität und Geschwindigkeit rein. Außerdem erfordern agile Methoden ein hohes Maß an Selbstmotivation aller Teammitglieder. Die Motivation entspringt hier oft aus der Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit. Denn wenn man erst weiß “was?”, “wie?” und “warum?” man bestimmte Dinge tut, kann jeder Einzelne für sich und für das Projekt fundierte Entscheidungen treffen, die aus der Überzeugung und der Erfahrung heraus kommen. Eine gewisse Klarheit über sein Tun zu haben ist an dieser Stelle von großer Bedeutung. Es gibt nichts demotivierenderes als an etwas zu arbeiten und nicht zu wissen “wozu?” und “warum?” man täglich bestimmte Dinge macht.
Also wie bringt man Deadlines und Messbarkeit mit hoher Flexibilität und Anpassung zusammen?
Vier + 1 grundlegende Regeln aus der agilen Praxis:
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- den Sinn und Zweck hinter den Projekten erkennen und für das Gesamte arbeiten. Hierzu muss das eigen erschaffene “Recht haben” oder “Wir haben es schon immer so gemacht!” einfach weg, wenn es nicht der Sache im Gesamtkontext dient.
- Fortschritt vor Perfektion! Der Gedanke vom perfekten Code, von perfekt abgestimmten Abläufen, perfekten Kollegen, etc. muss ebenso verschwinden. Keiner möchte mit perfekten Menschen zu tun haben, wenn es sie gäbe wäre unser Leben einfach nur öde und langweilig. Vielfalt an Ideen, Gedanken sowie Kreativität erfordern Anpassung und Flexibilität. Oder zusammengefasst – Agilität.
- Eine Vision weist die Richtung. Es ist wichtig die Vision von dem jeweiligen Projekt oder Unternehmen oder Team zu haben, um nach etwas Größerem zu streben. Wenn man die Richtung kennt, werfen einen Umwege nicht aus der Bahn. Man reagiert auf Planänderungen flexibel mit der Einstellung: “Ok. Was können wir jetzt tun um weiterzukommen?” und nicht “Hab ich doch gesagt! Das funktioniert nicht!” und so weiter…
- Retrospektiven! Regelmäßiges Hinterfragen und Herausfinden was funktioniert und was nicht. Natürlich macht man es im kleinen Kreise immer wieder mal bei einem Kaffee unter Kollegen. Da neigt man oft zu sagen: “Ja. Das machen wir doch sowieso schon. Dazu brauchen wir kein agiles Arbeiten!”. Was man dabei oft vergisst ist, dass ein Unternehmen aus vielen Menschen besteht und dass man in einer Organisation bestimmte Strukturen etablieren muss, damit es funktioniert. D.h. eine fest etablierte Technik, wie eine Retrospektive verleiht dem Ganzen eine Regelmäßigkeit und stellt sicher, dass man immer mit den betroffenen Personen reflektiert.
- Scrum– verstanden und richtig eingesetzt!
Wie sieht ein agiles Konstrukt aus?

Das agile Konstrukt, wie wir es nennen, besteht aus:
Den agilen Werten, die das Fundament bilden! Welche es sind findet ihr hier.
Den agilen Prinzipien, die auf den agilen Werten basieren und Handlungsgrundsätze bilden.
Den agilen Techniken, die konkrete Bausteine zur Umsetzung der agilen Prinzipien darstellen, wie z.B.:
Retrospektive, Daily Stand-ups, Use Cases, Story Points, Burn-down-charts, Epic, etc.
Den agilen Methoden, die den agilen Techniken eine Gesamtstruktur hin zum Projektmanagement geben, wie z.B. Scrum.
Im Großen und Ganzen funktioniert agiles Arbeiten in jeder Organisation. Vielleicht sind nicht immer ganze agilen Methoden, wie Scrum sinnvoll, aber einzelne Techniken bringen durchaus jedes Individuum und jede Organisation weiter.
Thomas Wilson
The real barrier (to building a brand) is the human mind. It normally takes decades to build a brand because it takes decades to penetrate the gray matter in between your